Beratung ist das Einbringen von Fremdhilfe. Der Berater geht davon aus, dass der Klient keine eigene Lösung hat und deshalb Unterstützung benötigt. Am besten beschreibt man das an einem technischen Beispiel: Wenn eine Maschine defekt ist, holt der Auftraggeber einen Berater hinzu, der das Problem löst, die Lösung aufzeigt und/oder den Defekt selbst repariert. Mit seinem Wissen, Rat und Tat trägt der Berater dazu bei, dass das Problem gelöst wird. Der Klient benötigt das Wissen des Beraters, um zur Lösung zu gelangen.
Coaching ist Hilfe zur Selbsthilfe. Der Coach geht davon aus, dass der Klient seine eigene Lösung mitbringt, die zu seinem individuellen System passt. Deshalb gibt der Coach keine Ratschläge, sondern er begleitet den Prozess des Klienten lösungsorientiert. Dazu nutzt der Coach Methoden wie Fragen, Beobachten, Spiegeln und Hypothesen. Er regt an und setzt Impulse. Dadurch kann der Klient sich selbst reflektieren, seine Muster besser verstehen, neue Lösungen finden und ausprobieren. Die Verantwortung für Veränderungen liegt ausschließlich beim Klienten.
In manchen Fällen kann eine Person auch Beratung und Coaching zugleich anbieten. Der Berater ist dann in einem bestimmten Spezialgebiet ausgebildet und setzt sein Wissen dazu ein, um Lösungsangebote zu unterbreiten. Wichtig ist, dass der Berater/Coach dem Auftraggeber transparent macht, wann er berät und wann er coacht, da sich die Methodiken unterscheiden und der Klient beim Coaching stärker mitarbeiten muss. In der Beratung wird (Spezial-)Wissen mitgebracht, das zeichnet die Haltung des Beraters aus. Der Berater ist Wissensbegleiter. Der Coach hingegen bringt eine Haltung des Nichtwissens mit. Er geht davon aus, dass er das System des Klienten nicht kennen kann. Der Coach unterstützt den Klienten dabei, sein eigenes System und seine Muster zu verstehen. Ein Coach ist in diesem Sinne Prozessbegleiter.